Station der Porleyter by H. G. Ewers
Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1981-12-29T01:00:00+00:00
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Der erste Eindruck von der Welt hinter dem Tor war für die beiden Dargheten der absoluter Lichtlosigkeit. In einem großen Teil des Höhlensystems hatten leuchtende Pflanzen und Tiere für Licht gesorgt. Hier gab es nur die begrenzten Lichtkegel der Scheinwerferpaare ihrer Nuguun-Keels, doch die beleuchteten nichts - noch nichts.
Vorsichtig steuerten sie ihre Überlebensgeräte durch die Öffnung in die vor ihnen liegende Dunkelheit, bereit, jederzeit ihre Waffen sprechen zu lassen - und unter der Indoktrinations-Verbindung der Seth-Apophis unfähig, diesen Widerspruch zu ihrer Mentalität als Widerspruch zu erkennen.
Als sie die Öffnung durchquert hatten, schloß sich das Tor hinter ihnen. Es beunruhigte sie nicht, denn sie hatten aus der Programmierung seiner positronischen Steuersysteme „herausgelesen", daß es sich hinter Besuchern schließen würde, sobald sich niemand mehr draußen befand.
Ihr zweiter Eindruck von der Welt hinter dem Tor war der absoluter Lautlosigkeit.
Lautlosigkeit und Lichtlosigkeit schienen charakteristisch für eine Umgebung zu sein, in der unvorstellbare Geheimnisse verborgen lagen.
Aber sie hatten ihr eigenes Licht mitgebracht, und es dauerte nicht lange, da rissen die Scheinwerferkegel erste Umrisse und Flächen aus der Finsternis.
Den beiden Dargheten stockte der Atem, als sie über die leicht abfallende Trasse in den riesigen, aber keineswegs leeren Hohlraum sahen, dessen Ende sich vorerst nur erahnen ließ. In dem angestrahlten Teil wurden unterschiedliche Bauwerke sichtbar, die aus einem blauen, metallisch reflektierenden Boden ragten. Die Architektur war schon in den Grundzügen absolut fremdartig für Dargheten, denn auf Dargheta bestand jede Stadt aus einer Zusammenballung zahlreicher Bauwerke, die rings um einen Kern nach den Bedürfnissen der jeweiligen Generation „gewachsen" waren. Es gab keinerlei Zwischenräume. Alles war miteinander verbunden.
Hier dagegen standen die Elemente eines Komplexes einzeln und teilweise weit voneinander entfernt. Es gab zwischen ihnen keine sichtbaren Verbindungen. Manche Bauwerke wirkten überhaupt nicht, als ob in ihnen etwas gelebt hatte oder aufbewahrt worden war. Sie waren zwar hoch, aber oft nicht dicker als der Fühler eines Dargheten.
Andere Dinge bestanden nur aus je drei blauen Wänden, die auf den blauen Boden gesetzt worden waren. Sie waren dort, wo die vierte Wand fehlte, offen und waren auch nicht überdacht. In ihnen standen, lagen oder schwebten undefinierbare Gegenstände.
„Das erinnert mich an die Ausstellungsstände auf den Intergalaktischen Industriemessen, die regelmäßig auf Dargheta stattfinden", kommentierte Sagus-Rhet diesen Anblick. „Hältst du es für möglich, daß die Porleyter die von ihnen gestohlenen Geheimnisse hier öffentlich zur Schau gestellt haben, Kerma-Jo?"
„Öffentlich ist wohl reicht der richtige Ausdruck", erwiderte sein Partner. „Jedenfalls trifft das für die heutige Zeit nicht zu. Ich sehe kein einziges lebendes Wesen und auch keine Roboter, die dieses Geheimversteck bewachen."
„Vielleicht haben sie ihre Beute nur hier versteckt und sind wieder verschwunden, nachdem sie die Zivilisation der Ureinwohner vernichteten, damit niemand ihr Versteck entdecken konnte", meinte Sagus-Rhet.
„Ich finde es hier unheimlich", sagte Kerma-Jo ängstlich (denn einen Augenblick zuvor hatte die Seth-Apophis ihre Indoktrinations-Verbindung wieder deaktiviert).
„Ich wollte, wir hätten diesen Ort niemals gefunden", erwiderte Sagus-Rhet. „Aber da wir nun einmal hier sind und der Wasserfall uns den Rückweg versperrt, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als uns hier umzusehen. Hoffentlich finden wir einen anderen Ausgang - und irgendwann einen Weg an die Oberfläche dieses Planeten.
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